10 Ideen für den Balkon Sonnenschutz—Vom Plissee zum Sonnensegel

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Zur Grundausstattung eines Balkons, der das ganze Jahr über genutzt werden soll gehört ein Sonnenschutz. Wie dieser im besten Fall aussieht, hängt maßgeblich von den baulichen und architektonischen Gegebenheiten ab, die ihr auf eurem Balkon oder eurer Terrasse vorfindet.

Welche Sonnenschutzsysteme gibt es und was macht sie aus? Und könnt ihr Sonnensegel, Markise und Co. auch ohne bohren zu müssen montieren? Das folgenden Ideenbuch geht diesen Fragen auf den Grund.

Sonnensegel, Plissee und Sonnenschirm

Bei der Wahl des Sonnensegels solltet ihr darauf achten, dass das Material eine hohe UV-Beständigkeit und hohe Schattierwerte aufweist. Tatsächlich ist ein Sonnensegel aber nicht nur als Sonnenschutz sondern auch als textiler Schutz vor Regen einsetzbar.

Ein leichter Schauer im Sommer kann ihm nichts anhaben. Beachtet hierbei die Angaben zur Befestigung und zur Materialbeschaffenheit. Regenwasser sollte sich nicht auf dem Segel sammeln können und stattdessen über ein kalkuliertes Gefälle abgeleitet werden.

1. Sonnenschutz aus Textil: Material und Größe

Viele Sonnensegel werden aus HDPE gefertigt. High-Density Polyethylen ist ein Kunststoff, der luft- und wasserdurchlässige Eigenschaften aufweist. Wenn euer Sonnenschutz euch auch vor Regen schützen soll, empfehlen Fachbetriebe stattdessen Modelle aus PES-Gewebe.

Die Größe des Sonnenschutzes hängt vorrangig vom Platzangebot ab. Für kleine Balkone sind Sonnenschirme zum Klemmen besonders interessant. Ein Segel sollte wiederum um einiges größer sein als die Fläche, die es später beschatten soll. Die Ecken, an denen das Segel gespannt wird, liegen nämlich viel weiter außen als die Kantenmitten.

Farbe und Form des textilen Sonnenschutzes

Umso heller das Material, desto heller auch der beschattete Bereich. Allerdings sind Verschmutzungen und Verfärbungen auf hellen Stoffen schneller sichtbar.

Mit geschwungenen Kanten unterstützen manche Modelle eine dynamische Sonnenschutzarchitektur. Darüber hinaus bieten beispielsweise viereckige Sonnensegel oft einen weitreichenderen Regenschutz als dreieckige Modelle.

2. Baurechtliche Hinweise

In Deutschland gelten Sonnensegel im Allgemeinen als fliegende Bauten. Häufig werden sie in Verbindung mit Segelmasten errichtet.

Hier gibt es verschiedene Ausführungen aus Aluminium, verzinktem Stahl oder Edelstahl. Ihr benötigt aus diesem Grund keine Baugenehmigung, um einen solchen textilen Sonnenschutz, ein sogenanntes Halbjahres-Sonnensegel, zu errichten.

3. Outdoor Plissee

Manche Balkone und Terrassen verfügen über Dachrahmen bzw. ein Pergola Dach, welches mit einem Plissee bespannt werden kann.

So schafft ihr einen flexiblen Sonnenschutz, der bei Bedarf zurückgezogen werden kann und die Sicht in den Himmel freigibt. Für waagerechte Outdoor Plissees ist eine gute Planung empfehlenswert.

4. Klemmmarkise ohne Bohren

Wie der Name vermuten lässt, wird die Klemmmarkise zwischen zwei Außenwände geklemmt. Grundsätzlich sind moderne Modelle schnell und sicher montiert.

Sie unterscheiden sich also aufgrund dessen von der Gelenkarmmarkise, die auch die Kassettenmarkise umfasst. Bei Sturm kann die leichte Bauweise der Klemmmarkise schnell ein Problem darstellen und ihr solltet abwägen, ob ihr nicht lieber eine fest installierte Markise wählt.

5. Das Outdoor Rollo

Ein Rollo kann vergleichsweise unkompliziert zu einem Outdoor Sonnen- und Sichtschutz umfunktioniert werden.

Voraussetzung dafür ist ein Dachüberstand, etwa durch den darüberliegenden Balkon. Hier kann mit ein paar gesetzten Bohrungen und Schrauben, das senkrecht hängende Rolle platziert werden.

6. Sonnensegel auf Balkon oder Dachterrasse

Die vorhandenen Befestigungsmöglichkeiten solltet ihr vorab auf ihre Festigkeit untersuchen, bevor ihr euch für ein Sonnensegel, Rollo oder eine Markise entscheidest.

Wenn die Segelspanner eines Sonnensegels in einer unbeschädigten Hauswand verankert und Masten als Teil des Balkongeländers befestigt werden können, ist die Installation eines Sonnensegels grundsätzlich möglich.

Befestigung eines Sonnensegels

Stahlmasten können im Allgemeinen größeren Zugkräften ausgesetzt werden als Aluminiummasten. Edelstahlmasten verfügen im Vergleich über die edelste Optik und sind dementsprechend in einem hohen Preissegment anzusiedeln.

Manche Systeme werden mit Segelspannern und Abspannseilen ausgestattet. Um die Abspannseile zu verankern, muss hinter den Masten ausreichend Bodenfläche vorhanden sein. Aus diesem Grund sind viele Sonnensegel nur für Garten und Terrasse geeignet.

Sonnensegel-Komplettset

Ein Set wird oft mit einem Spannsystem angeboten, das auf bestimmte Zugkräfte ausgelegt ist und vielerorts eingesetzt werden kann.

Je nach Spannsystem gibt die Montageanleitung vor, wie die Erstmontage erfolgen sollte und wie ihr gegebenenfalls später nachziehen könnt.

7. Die Hausfassade

Um ein Sonnensegel an einer Fassade zu befestigen, wird es mittels eines eingenähten Keders in eine sogenannte Kederschiene eingezogen. Diese wird zuvor an der Hauswand montiert.

Das Sonnensegel schließt mit der Fassade ab und kann mit zwei weiteren Masten verbunden und auf diese Weise gespannt werden. Vorab gilt zu prüfen, ob der Untergrund und die Beschaffenheit der Fassade bzw. des Mauerwerks die Zugkräfte des gewünschten Sonnensegels aufnehmen kann.

8. Der Neigungswinkel des Sonnenschutzes

Besonders reizvoll ist die Befestigung des Segels in einem bestimmten Neigungswinkel. Umso mehr Sonne auf den Balkon einfällt, desto tiefer solltet ihr die Südseite des Segels spannen.

Das Spannsystem besteht in vielen Fällen aus Segelspanner, Kurbelsystem, Tauwerk- und/oder Seilzugsystemen. Über welche Kombination euer Segel verfügt ist abhängig von der Art der Montage und dem gewählten Modell.

9. Wind und Sturm

Je größer die Fläche des Sonnenschutzes, desto mehr Wind kann sich darunter sammeln. Dementsprechend muss die Befestigung ausgelegt sein, um auch bei starkem Wind den Sonnenschirm oder die Markise zu halten.

Mit Bohrungen versehene Lösungen sind wesentlich standhafter als Klemm-Sets. Bei Sturm solltet ihr euer Sonnensegel abbauen. Es kann sonst beschädigt werden oder gar Balkon und Hauswand in Mitleidenschaft ziehen.

10. Balkon mit Überdachung

Manche Balkone verfügen als Teil der Gesamtarchitektur bereits über eine Überdachung. In wie fern diese als Sonnenschutz dient, ist von Ausrichtung und Größe des Balkons abhängig.

In der Regel gibt es hier ergänzende Sonnenschutzsysteme, wie etwa Lamellen oder Bespannungen, die das Dach komplettieren.

Fazit

Das Errichten eines Sonnenschutzes auf dem Balkon ist mit einer gründlichen Planung und einem gewissen Maß an baulicher Erfahrung zu bewerkstelligen. Zieht bei Fragen und Unsicherheiten einen Fachmann hinzu, so dass ihr etwa euer Sonnensegel sicher und guten Gewissens aufstellen könnt.

Viele Sonnenschutz Optionen können ohne Bohren montiert werden. Dabei sind bauliche Voraussetzungen auf dem Balkon zu prüfen. Sonnenschutzmodelle und Segel mit einer Fläche von über 30 Quadratmetern sollten grundsätzlich vom Fachmann installiert werden.

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