Vorher-Nachher: Kernsanierung eines Bungalows

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Umbau & energetische Sanierung eines Bungalows von 1962, puschmann architektur puschmann architektur Modern Corridor, Hallway and Staircase
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Am Stadtrand von Recklinghausen mit Blick auf die Felder befindet sich ein modernes Gebäude, das in puncto Energiesparen und Wärmedämmung vollends auf dem neuesten Stand ist. Kaum vorstellbar, dass es sich dabei tatsächlich allerdings um einen Bungalow aus den 60ern handelt. 

Dank der fachmännischen Beratung, Planung und Durchführung von puschmann architektur wurde aus dem alten Bungalow ein neuwertiges Einfamilienhaus, das sogar einem Energieeffizienzhaus 85 nach EnEV 2009 entspricht.

Straßenseite vorher

Hier sehen wir den Zustand des Bungalows zu Beginn der Sanierungsmaßnahmen. Das 1962 erbaute Gebäude wurde von unseren Experten kernsaniert. Das bedeutet, dass lediglich das Rohmauerwerk und der Dachstuhl inklusive Deckung erhalten blieben. Der Grundriss des Gebäudes blieb im Wesentlichen unverändert, die Fassade wurde jedoch gänzlich überarbeitet. Im Zuge dessen wurden beispielsweise die Fensteröffnungen geändert, um Durchblicke zu schaffen und mehr Licht in die Räume zu bringen.

Die Renovierung der Fassade

Und so erstrahlt das Gebäude nach der Sanierung: Die gesamte Fassade wurde mit Mineralwolle gedämmt und anschließend verputzt. Diese Variante erwies sich als bedeutend günstiger, als die Dämmung mit einer Holzweichfaserplatte. Zudem entspricht die durchgeführte Zellulosedämmung den Wünschen der Bauherren und auch der Architekten, möglichst ökologisch zu bauen und Baustoffe mit geringem Energieeinsatz in Herstellung und Verarbeitung zu verwenden. 

Optisch überrascht die neue Fassade mit einer interessanten Kombination aus abgetönten weißen Putzflächen und knallroten Holzplatten aus Lärchenholz. Ein grauer Sockel bringt einen weiteren, eher dezenten Farbtupfer in die Fassadengestaltung. 

Um die Fassade rein zu halten und eine Bewucherung durch Pflanzen zu vermeiden, wurde eine Art Spritzschutz aus Schotterstreifen eingerichtet.

Die Gartenseite vorher

Der Eindruck eines altmodischen Bungalows verstärkte sich auch auf der Rückseite des Gebäudes. Durch die dunkle Dachverkleidung, die braunen Rolllädenkästen und den grauen Steinboden erschien das Ganze sehr trist und leblos.

Die Gartenseite nachher

Mit neuen Materialien und Mut zur Farbe wurde auch der Rückseite des Hauses neues Leben eingehaucht: Die alten Steinplatten mussten als Terrassenboden weichen und Douglasiendielen sorgen nun für ein einladenderes Ambiente. Das Holz der Douglasie bekommt mit der Zeit eine graue Patina und passt sich damit hervorragend dem Farbton des Fensterschutzes an. Die roten Fassadenplatten bilden auch aus dieser Perspektive einen beeindruckenden Blickfang.

Die Fenster wurden komplett erneuert und mit einer Dreifachverglasung versehen. Die alten Rolläden inklusive Rolllädenkästen wurden ausgebaut und durch moderne Raffstores ersetzt. Deren Kästen konnten unsichtbar in die Dämmung integriert werden. 

Der Flur vorher

Mit der bedrängend wirkenden Holzdecke weckt dieser Eingangsbereich in uns Erinnerungen an einen typischen Bungalow, wie wir ihn von früher kennen. Auch die Holztüren wirken alles andere als modern.

Die hier zu sehende Treppe führt in den Keller. Dort befinden sich nach den Baumaßnahmen ein Waschraum und sogar eine Dusche für den Hund.

Der Flur nachher

Das Farbkonzept der neuen Außenfassade wird auch im Innenraum fortgesetzt: Auf einer weißen Fläche werden rote Akzente gesetzt. In dem minimalistisch und modern gestaltetem Eingangsbereich erinnert lediglich der Fußboden aus Betonwerkstein an den 60er Jahre Charme des Gebäudes. Die Holzverkleidung der Decke wurde durch eine eher außergewöhnliche Variante für den Wohnraum ersetzt: eine zum Look des Bodenbelags passende Lochdecke. Diese Deckengestaltung wirkt sich zuderm auch positiv auf die Akustik in dem Raum aus.

Ein besonderes Highlight des Innenraums ist die im Zuge der Sanierung eingebaute Wandheizung. Dafür wurden alle Wände neu verputzt. Als Finish sorgt ein Farblehmputz für eine behagliche, feuchtigkeitsregulierende Oberfläche.

Das Bad vor der Renovierung

Wenn wir an einen Bungalow in den 60er Jahren denken, ist der Anblick dieses Badezimmers nicht wirklich überraschend. Die Wände sowie die klassische Badewanne sind mit dunkelbraunen Fliesen ausgestattet und auch der Glanz der Sanitäranlagen lässt zu wünschen übrig.

Das Bad nachher

Nach der Renovierung erstrahlt das Bad in einem reinen Weißton. Großformatige Fliesen verleihen dem Raum einen besonders modernen Look. Die großzügige Spiegelfront trägt zudem dazu bei, dass der Raum etwas größer wirkt. 

Sämtliche Sanitäranlagen wurden ausgetauscht und ein eckiges Waschbecken und eine bodengleiche Dusche tragen dazu bei, dass das Bad bedeutend zeitgemäßer erscheint. Solch eine moderne Dusche hat zudem den Vorteil, dass sie barrierefrei genutzt werden kann.

Einbau eines neues Bades

Da sich die Bauherren ein zweites Badezimmer wünschten, wurde ein anderer Raum eben zu genau dem gewünschten Bad umgestaltet. Die hellgrüne Farbe und die hochwertigen Sanitäranlagen lassen auch dieses Badezimmer äußerst freundlich und modern wirken.

Neben einer Verschönerung der Räume stand auch das Energiesparen ganz oben auf der Wunschliste der Bauherren. Um den Energieverbrauch zu senken, wurden eine Erdwärmepumpe für die Wandheizung sowie eine zentrale Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung eingerichtet. Der geringe Warmwasserbedarf des Zwei-Personen-Haushalts wird elektrisch erwärmt. An besonders kalten Tagen kann ein Kaminofen im Wohnraum die Wärmepumpe unterstützen. 

Die Lüftungs- und Heizungsleitungen konnten auf der Dachdecke unter der dicken Dämmung unsichtbar in alle Räume verlegt werden, sodass trotz Altbau keine Leitungen zu sehen sind oder Decken abgehängt werden mussten. Eine komplette Erneuerung der Grundleitungen wäre zu teuer geworden und deshalb beschränkte man sich auf eine Reinigung und partielle Ausbesserung ebendieser. Die Hausanschlüsse für Strom, Wasser und Telefon wurden übernommen, der Gasanschluss abgemeldet und rückgebaut.

Hier sind die wichtigsten Fakten im Überblick:

Grundstück: 970,0 m²

Wohnfläche Erdgeschoss: 144,0 m² 

Nutzfläche Kellergeschoss: 94,0 m² 

Kosten: 313.500 EUR ohne Eigenleistung 

Kosten/m²: 1.750 EUR/m² inkl. Gargen und Nebenflächen

 Bauzeit: 04—11/2012 

Energetische Kennwerte: Heizkosten im Jahr: 416,00 EUR/a (Stand 2012) Endenergie EKZ: 39 kWh/m²a

Energiebedarf: 6.118 KWh/a

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