Wintergarten: Bauen und Einrichten

Claire Dove Claire Dove
Sicht- und Sonnenschutz, Peer Steinbach - Raumaustattermeister mit Stil Peer Steinbach - Raumaustattermeister mit Stil Walls and Floors
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Ein Wintergarten ist der Traum vieler Hausbesitzer. Doch ein solcher Anbau gelingt nicht von heute auf morgen: Was ihr beim Bau beachten müsst und wie die perfekte Einrichtung für diesen Bereich aussieht, verraten wir euch in diesem Ideenbuch. Außerdem erklären wir euch den Unterschied zwischen Wohn- und Kaltwintergarten, geben Tipps für den idealen Bodenbelag und klären euch über das optimale Heizen und Lüften im Wintergarten auf. So steht eurem Traum vom eigenen Wintergarten hoffentlich nichts mehr im Weg!

Rechtliches und Arten von Wintergärten

Zuallererst muss die rechtliche Seite geklärt sein. Denn ein Wintergarten ist ein Anbau, der immer genehmigungspflichtig ist. Sollte der Wintergarten an das benachbarte Grundstück angrenzen, muss immer die Genehmigung der Nachbarn eingeholt werden. Wenn von allen Seiten grünes Licht gegeben wurde, sind wir unserem Traum vom Wintergarten schon ein ganzes Stück näher. Nun sollte man sich darüber Gedanken machen, auf welche Art und Weise der Anbau genutzt werden soll. Wenn der Wunsch besteht, den Wintergarten ganzjährig als erweiterten Wohnraum zu verwenden, spricht man auch von einem Wohnwintergarten. Er ist vom Haus aus begehbar und braucht daher eine aufwendigere Beheizung und Isolierung als der sogenannte Kaltwintergarten, der primär für die Überwinterung von Pflanzen verwendet wird.

Die optimale Lage

Auch die richtige Lage trägt maßgeblich dazu bei, wie der Wintergarten geheizt, ausgestattet und genutzt werden kann. Zur Nordseite hin ausgerichtete Wintergärten beispielsweise brauchen keinen Sonnenschutz, da sie mangels direkter Sonneneinstrahlung nicht überhitzen können. Dafür wird es hier vor allem im Winter ungemütlich kalt, wenn nicht stark geheizt wird. Bei einer südlichen Ausrichtung des Wintergartens verhält es sich genau andersherum. Viel Sonnenlicht spendet Wärme, was im Winter angenehm ist, im Sommer jedoch zu Überhitzung führen kann. Daher sollte auf einen guten Sonnenschutz sowie ausreichend Lüftung geachtet werden.

Der abgebildete Wintergarten wurde übrigens an ein altes Bauernhaus angebaut. Die einfaltbaren Glas-Schiebeelemente erlauben den ungehinderten Blick in die Natur und geben gleichzeitig die Sicht auf das dahinterliegende Gebäude frei.

Materialien und Raumklima

Auf diesem Bild sehen wir einen Wohnwintergarten, der barrierefrei mit dem Rest des Hauses verbunden ist. Großzügige, breite Glas-Schiebetüren unterstreichen die Einheit der Räume, können jedoch, je nach Bedarf, auch die einzelnen Bereiche thermisch und akustisch voneinander trennen. Die vor dem Wintergarten verlegten, elastischen Terrassenplatten im Design Travertin bilden einen homogenen und sauberen Übergang vom Parkett des Wintergartens auf den Rasen und sorgen so für ein harmonisches Gesamtbild. Eine automatische Beschattungs- und Belüftungsanlage ist übrigens in einem solchen Wohnwintergarten extrem sinnvoll, denn die richtigen klimatischen Verhältnisse verhindern Feuchtigkeitsschäden, Schimmel und erhöhten Energieverbrauch durch Wärmeverlust.

Die tragende Konstruktion eines Wintergartens besteht üblicherweise aus Metall, Holz, Kunststoff oder sogenanntem Nurglas. Wichtig ist immer die richtige Isolierung, die wir mit hochqualitativen Materialien erreichen können. Auch die Fenster sollten gut isoliert sowie sicherheitsverglast sein. Beim Kaltwintergarten ist die Wärmedämmung keine oberste Priorität, hier sollte lediglich auf die richtige Sicherheitsverglasung geachtet werden. Bei beiden Wintergarten-Varianten gilt: Das richtige Lüften vermeidet Schimmelbildung. Morgens und abends ein etwa 10-minütiges Stoßlüften ist die beste Basis. 

Beim Bodenbelag gibt es ebenfalls einige Unterschiede zwischen Kalt- und Wohnwintergärten. Während in ersterem der Bodenbelag relativ frei gewählt werden kann, sind im Wohnwintergarten vor allem Fliesen, Naturstein und Holzpflaster geeignet. Sie haben den Vorteil, dass sie sich gut dem Terrassenbelag anpassen, der den Wintergarten in der Regel umgibt. Außerdem sind diese Materialien pflegeleicht, robust und wasserresistent. Parkettboden beispielweise kann leicht aufquellen, wenn er mit zu viel Feuchtigkeit in Berührung kommt. Daher sollte bei Parkett als Bodenbelag noch stärker auf die richtige Isolierung und Beheizung geachtet werden.

Die perfekte Inneneinrichtung

Zu guter Letzt geht es an den wohl vergnüglichsten Teil eines jeden Anbaus: die Einrichtung! In einem gut isolierten Wohnwintergarten lassen sich eigentlich alle Möbel verwenden, die auch für den restlichen Wohnbereich geeignet sind. Wir finden jedoch eine eher minimalistische, skandinavisch angehauchte Einrichtung des Wintergartens schön, da so ein eleganter, heller Raum entsteht. Was ebenfalls gut wirkt, ist, die Inneneinrichtung an den architektonischen Stil des Anbaus anzupassen: So passt zu einem futuristisch wirkenden Wintergarten eine minimalistische Einrichtung hervorragend, während rustikalere Anbauten toll im Landhaus-Stil eingerichtet aussehen. Doch natürlich gilt auch hier: Erlaubt ist, was gefällt!

Was für alle Einrichtungsstile wichtig ist, ist der richtige Sonnenschutz im Wintergarten, der vor einer Überhitzung des Raumes sowie dem Ausbleichen der Möbel und Dekorationen schützt. Dafür sind vor allem Rollos, Jalousien und Flächenvorhänge bestens geeignet. 

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